Aldinger Guggenmusiker begrüßen tauf-frische Mitglieder in ihren Reihen

Aldinger Guggenmusiker begrüßen tauf-frische Mitglieder in ihren Reihen

ALDINGEN (iko) Vor vier Wochen hatten sie mit der Vorstellung ihrer neuen CD "Knights" die Erich-Fischer-Halle zum Beben gebracht. Jetzt feierte die Guggenmusik Aldingen den Jahresabschluss mit einem großen Helferfest im Vereinsheim der Spielvereinigung Aldingen. Höhepunkt war die Taufe von insgesamt elf Guggen-Frischlingen.

Vorsitzender Steffen Flaig ging am Samstag auf die aufwendige Veranstaltung der CD-Vorstellung ein. "Einiges ist doch hängen geblieben, so dass der heutige Helferabend für alle frei ist." Zudem betonte Flaig, dass "für alle Ausfahrten im kommenden Jahr 50 Prozent der Fahrkosten vom Verein übernommen werden". Bei einer Videopräsentation ließen sich die Gugge Mucke vom Auftritt in der Erich-Fischer-Halle inspirieren.

Flaig beschenkte "drei verdiente Leute, die sich besonders engagiert haben": Sebastian Sabo, unersetzlich als DJ, Achim Renz, der viele Sponsoren an Land gezogen und Koch Uwe Schmidt. Flaig wiederum wurde vom 2. Vorsitzenden Manfred Gutrung mit einem Präsent überrascht für seine Arbeit im Vorfeld der CD.

Dann war es soweit: Tuba Tobi (Tobias Bilger) schritt zum vierten Mal in seiner Funktion als Profi für Sonder-Aufträge im langen blauen Rittermantel durch das Vereinsheim. Elf Frischlinge erwarteten ihn zur Abnahme der Prüfung, um in den Kreis der edlen Ritter aufgenommen zu werden. "Ob ihr blast oder schlagt, die Grundlagen der Musik müsst ihr kennen", erklärte Bilger. Dann hat er den Kenntnisstand der Prüflinge in Notenkunde abgerufen - Manfred Gutrung gab die nötige Hilfestellung mit Gläserformen: Halbe (Bierglas), Viertel und Achtel (Weinglas) sowie Sechzehntel (Schwenker) - Theorieprüfung bestanden.

Auch den Praxisteil, den "Frischlingsgesang", legten die Prüflinge mit Bravour ab und sangen artig im Chor "Auf der Bühne steht ein Ritter - ganz still und stumm". Alle gelobten, "bei jedem Auftritt mit Begeisterung dabei zu sein", die Stücke von Leiter Philipp Fries ohne Murren zu spielen, und immer zu Hause zu üben, denn "nur gemeinsam sind wir stark".

Mit Lippenstift und Babycreme

Kaltes Taufwasser lief den Täuflingen den Rücken hinunter, mit Lippenstift und Babycreme malte Gutrung jedem Täufling die Buchstaben M und G auf die Wangen. Ob das rote Getränk im großen Glas tatsächlich süßer Traubensaft war, sei dahingestellt - große Begeisterung entfachte das nicht definierbare Taufgetränk auf alle Fälle nicht. War auch nicht wichtig, denn mit den Worten Flaigs "Eins, zwei, drei - du bist dabei" und dem Schlag mit dem Schwert war die Taufe vollzogen.

Der ehrwürdige Ritter Tobias Bilger, bewaffnet mit großer Schöpfkelle, schritt noch einmal an den Tisch, wo "Staatsanwalt" Manfred Gutrung viele aktive Gugge Mucke zur Gerichtsverhandlung einberufen hatte wegen Verfehlungen und disziplinlosem Verhalten von Rittern und Ritteranwärtern. Bei der Anklage kamen einige doch sehr ins Schwitzen, jeder wurde mit Rüge, Tadel, aber auch mit Lob verurteilt. Den Titel "James Last der Guggenmusik" zugesprochen bekam Peter Matschulat für sein Vergehen "Notorisches Zuspätkommen". Leiter Philipp Fries kam wegen "Verletzung der Menschenrechte" vor Gericht. Sein Urteil: Zehn Rauchgutscheine an die rauchende Fraktion der Guggenmucken zu spenden. Fries nahm es gelassen und gelobte Besserung.

Folgende "Guggen-Frischlinge" wurden getauft: Mirjam Maruhn, Ruben Mahruhn, Florian Ilg, Natalie Popp, Jeanette Güntert, Isabell Mauthe, Frank Zerbe, Ronja Fries, Adam Stebel, Matthias Bitsch und Christina Krausche. Die erst vor sechs Jahren ins Leben gerufene Guggenmusik Aldingen hat nunmehr 59 aktive Spieler.

(Erschienen: 22.12.2008)