Historisches
Die Guggenmusik Aldingen wurde 2002 ins Leben gerufen. Die "Gründungs-Mitglieder" trommelten schon seit einigen Jahren immer wieder an der Fasnet, hauptsächlich am "Schmotzigen" und holten früh morgens halb Aldingen aus dem Bett. Dies waren Philipp Fries, Uwe Bohmhold, Ralf Borchert, Timo Flaig und Steffen Flaig. Sie hatten die Idee die Gruppe zu vergrößern und eine Guggenmusik daraus zu machen, als Philipp sich bereit erklärte die Trompeter auszubilden, sozusagen als musikalischer Leiter, machte sich Steffen sofort auf die Suche nach willigen "Musikern", damit war auch klar, dass er der Chef der ganzen Truppe ist.
Nach der Fasnet wurde das Ganze dann offiziell gemacht, am 21.03.2002 wurde in der "Rose" eine Art Info-Abend veranstaltet, jeder der Interesse hatte konnte vorbei kommen und sich anhören, was sich diese Herren ausgedacht hatten und wie sie sich das Ganze in etwa vorstellten. Die Interessierten waren allesamt blutige Anfänger, kaum einer hatte schon mal ein Blasinstrument aus der Nähe gesehen und so wurde gleich für die Trompeten und Posaunen ein erstes "Probe-Hupen" vereinbart. Da konnte jeder mal testen ob ihm so ein Instrument liegt oder ob es vielleicht besser wäre ein einfaches Rhythmus-Instrument zu erlernen. Diese erste Probe war am 29.03.2002 im "Amigo" und damit war die Guggenmusik Aldingen geboren.
Nach einer weiteren Probe wurden die Instrumente bestellt und dann konnte es richtig los gehen. Nach zwei Proben nur Tonleiter spielen lernten unsere Trompeter endlich ihr erstes Lied, das war "In Zaire", die Spieler die von Anfang an dabei waren können dieses Lied vermutlich nicht mehr hören. Das ganze Jahr wurde durchgeprobt, anfangs noch im Probelokal des Musikvereins bis sich endlich eine geeignete Bleibe fand, das Feuerwehrmagazin, hier wackelten jeden Donnerstag ordentlich die Wände wenn wir losgelegt haben. In diesem ersten Jahr konnten wir mit einer Stammbesetzung von 20 Personen glänzen, allerdings waren wir immer noch namenlos. Es war gar nicht so einfach etwas passendes auszusuchen womit auch alle einverstanden waren, es wurde alles durchdiskutiert, von "Primtal-Bätscher" bis "Spritzenhaus-Dengler", nichts war uns gut genug. Im August wurde unserem Chef Steffen ein Ständchen zum Geburtstag gespielt, danach gab es noch einen Umtrunk und Philipp wollte nach seinem dritten Bier "Guggenmusik" sagen, aber daraus wurde "Gugge-Mucke". Erst war's der Brüller schlechthin, dann der Name unserer Guggenmusik, ein Name den jeder, selbst im Vollsuff, aussprechen kann.
Nach einem Jahr nur Proben und gelegentlichen Ständchen bei Mitspielern waren wir für den ersten Auftritt gerüstet. Das Repertoire hatte sich natürlich erweitert und die Aldinger Narrenfreunde luden uns, die Aldinger "Gugge-Mucke", zur Hexentaufe am 05.01.2003 ein. Bei diesem ersten öffentlichen Auftritt war der eine oder andere mächtig nervös, in schwarze Anzüge gekleidet haben wir erst mal ordentlich Krach gemacht. Nach diesem Auftritt wurde festgestellt, dass das Kostüm dringend einen Farbklecks braucht, da ein Trauerzug noch fröhlicher wirkte. Also gingen Philipp und Steffen los und besorgten knall-gelbe Perücken, alle die so ein Ding aufsetzen mussten haben sich wahrscheinlich insgeheim verflucht sich für diesen Einkauf nicht freiwillig gemeldet zu haben, denn jede andere Perücke hätte besser ausgesehen. Wie auch immer, mit den gelben Locken sind wir immer gleich aufgefallen und es hat uns danach sicher niemand mehr vergessen...ob das der Musik oder den Perücken zu verdanken war bleibt dahingestellt. Wir hatten einige Auftritte in der Fasnetszeit und bekamen auch ständig neue Einladungen zu anderen Events. Der absolute Höhepunkt der Fasnet 2003 war mit Sicherheit das Guggenmusiktreffen in Gütenbach am Fasnet-Samstag, die Halle in der die Party abging war nicht sehr groß, aber voll bis unters Dach und die Stimmung da drin war einfach unglaublich. Nach der Fasnet war erst Mal ein paar Wochen Erholung angesagt.
Damit unsere Musiker auch an der Fasnet 2004 mit der selben Begeisterung für Stimmung sorgen konnten, gab's im September des Vorjahres erstmals ein Probewochenende in den österreichischen Bergen. Für alle die dabei waren ein unvergessliches Wochenende. Auf einer Alm mit den Rindviehchern direkt nebenan, wer sich getraut hat konnte sich die Tiere auch aus der Nähe angucken, doch die meisten waren für sicheren Abstand. Die Bläser unserer Truppe konnten auf dem Berg eine geniale Register-Probe machen, auf der Vieh-Weide sitzen und ins Tal runter Posaunen - es war ein tolles Erlebnis.
Danach mussten wir uns endlich Gedanken machen über ein neues Outfit unserer Guggenmusik, da musste definitiv was neues her. Der Anzug war sicher das kleinere Problem, aber die Perücke musste auf jeden Fall weg. Von den Narrenfreunden erklärten sich spontan Viola Irion, Gisela Schneider und Renate Boree bereit das Häs zu nähen, wenn denn klar ist was genäht werden soll. Nach längerem hin und her und einem ersten "Prototyp" hatten wir uns endlich entschieden. Schlaghose mit roten Einsätzen, Oberteil mit roten Ärmeln und einen Umhang aus Fell auf den Rücken. Um dies umzusetzen wurden noch Sandra Liebscher und Birgit Eberle zu den Näherinnen berufen und Melanie Irion und Sonja Merkle waren die Zuschneiderinnen vom Dienst. Nachdem das Häs dann so gut wie fertig war kam wieder das Problem "Kopfbedeckung", diesmal gab es hier natürlich ein paar Interessierte mehr, das Tuch zum umbinden hat sicher wieder nicht alle begeistert aber nichts kann schlimmer sein als eine knall-gelbe Locken-Perücke. Das Häs wurde im offiziellen Rahmen am 16.01.2004 mit Presse und allem drum und dran übergeben, mit einem eigenen Häs musste natürlich auch eine Häsmeisterin her, dieses Amt hat Sonja Merkle übernommen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch gleich die Neuzugänge getauft die sich über das Jahr verteilt der Guggenmusik angeschlossen hatten. Unsere Guggenmusik hat jetzt einen Kader von 32 aktiven Mitgliedern und es scheinen bis zur nächsten Fasnet noch mehr zu werden.
(Text: Sonja Merkle)