Erschienen 04.01.2008
Lindenmännle bieten was für Auge und Ohr
Von Ingrid Kohler
ALDINGEN. Während für die meisten die 13 als Unglückszahl gesehen wird, hat diese 13 den Original Lindenmännle mit der 13. Hallenfasnet in der Erich-Fischer-Halle mehr als Glück beschert: Ein bunt gemischtes Non-Stopp-Programm der Superlative und ein Publikum, das voller Begeisterung mit dabei war.
„Wo sind die Hände“, riefen gleich zu Beginn die „Luckies“, bekannt als die Partydrachen, die zwischen den Präsentationen der einzelnen Gruppen und Zünfte für Stimmung sorgten. Ob als Gitte, Marianne Rosenberg, ob mit der längsten Nacht der Welt oder La Paloma auf dem Sofa, den sieben Sünden, Schunkelrunde und Polonaise durch die Halle und über die Bühne – Regina Glück im knallgrünen glitzernden „Fischoutfit“ mit langen grünen Haaren riss das närrische Publikum mit. Aldinger Schlössebühlhexen juckten zwischen den Tischen, einie Epfelschittler Willerbach schwangen das „Lasso“ und wer an den richtigen Tischreihen saß, der wurde von zwei „himmlischen Engeln“ bedient.
Die Lupfenhansele aus Duchhausen eröffneten das Programm mit Guggenmusik aus dem Schönbachtal. Dem ersten Höhepunkt steuerten die Ehrenwald Dister Bechtoldsweiler: Karibikfeeling mit Sonne, Palmenstrand und Tequilla, denn „so schmeckt der Sommer“, präsentiert als Showtanz zu. „Zum ersten aber bestimmt nicht zum letzten Mal waren wir in Aldingen“, lobte der Leiter der rund 35 mit edelsten Kostümen und blitzenden Instrumenten ausgestatteten „Georgs-Schalmeien“ aus St. Georgen bei Freiburg, „denn hier in Aldingen sitzen Narren und Menschen, die mitmachen“ und spendete dem Publikum, das begeistert war vom „Sound“ der Schalmeien, einen riesigen Applaus.
Die Halle zum Kochen brachten die, wie sie von Norbert Wudi, dem 1. Vorsitzenden der Narrenzunft Lindenmännle e.V., angekündigt wurden, die „Wilden Männle“, die sich später als die „Wilden Hengste“ outeten. Es waren neun „Jungs“ aus den eigenen Reihen der Lindenmännlezunft, die ihren selbst einstudierten Showtanz als „Stripperinen“, bekleidet mit roten und schwarzen Dessous und schwarzen Netzstrümpfen, gleich zweimal präsentieren mussten, so groß war die Begeisterung.
Das „Rotlichtmilieu“ der Wilden Männle ging über in ein schillerndes Feuerwerk von Kostümen und Musik der „Los Crawallos“ aus Emmingen, die ihrem Namen alle Ehre machten. Mit dem „Final Countdown“ läuteten die „Gugge Mucke“ aus Aldingen, die gemäßigten Schrittes auf die Bühne kamen, das Ende des Programms ein. Die Guggenmusiker aus Aldingen unter Leitung von Philipp Fries gaben wirklich alles und zeigten, dass Guggenmusik nicht nur „schräg und laut“ klingen muss, das war „Musik in den Ohren“ – Guggenmusik der Spitzenklasse.